So begann alles...

Vor 40 Jahren waren in Wohlen der Militärschiessverein und die Schützengesellschaft in harter Konkurrenz im Schiesssport tätig. Nach einer Demonstration des damaligen Vorstandsmitgliedes Jakob Niffeler entschlossen sich die Mitglieder des Militärschiessvereines, mit der Waffe Tells ihr Glück zu versuchen. Um jeglichen anderen Vereinsgründungen zuvorzukommen, wurde am 10. Februar 1958 im ehemaligen Rest. Krebs der Armbrustschützenverein St. Leonhard Wohlen gegründet. Am 3. November 59 erfolgten die konstituierende Generalversammlung und die Genehmigung der Statuten. 10 Mitglieder traten dem neuen Verein als Aktivschützen bei. Bereits 1960 wurde eine Betonmauer für die Scheibenzüge, die dazugehörige Bretterwand, die drei Tore und 6 Laufscheiben mit Handbedienung erstellt. Der Gemeinderat spendete 100 Franken und drei alte Schulbänke als Warnerpulte.

Im August des Jahres 1960 konnten endlich die ersten Pfeile aufgelegt und die ersten Mouchen gezeigt werden. Bereits im Jahre 1961 wurde in Oberengstringen das erste Eidgenössische Armbrustschützenfest besucht und dabei mit 50,61 Punkten der 24. Rang von 46 Sektionen in der 3. Kategorie belegt. Drei Jahre später folgte der Aufstieg in die 2. und 1972 in die erste Kategorie. Damals wurden die Kategorieeinteilungen nur alle drei Jahre vorgenommen, so dass die Wohler erst 1975 in die Spezialkategorie, welcher die 12 besten Sektionen der Schweiz angehören, aufstiegen. Die Freiämter sind bis auf einen kurzen Unterbruch 1977 immer noch in der Nati A des Schiessens vertreten.

Die neue Vereinsfahne

1974 konnte der Verein nicht nur aus den Händen von Hedy Brand und Max Hausmann eine Vereinsfahne in Empfang nehmen sondern auch die Schiessanlage auf 8 Scheiben erweitern. Dank der Grosszügigkeit des Ehepaares Brand und des Fahnengöttis Max Hausmann konnte sich der Armbrustschützenverein Wohlen am Jubiläumsabend in einer neuen Uniform präsentieren.

1977 wurde in Fronarbeit das heimelige Tell-Stübli eingerichtet, wo man sich wohl fühlte und in dem jeden Mittwoch abend nach dem Training das gemeinsame Nachtessen eingenommen wurde. So wurde die Kameradschaft gepflegt, geplaudert und ab und zu gejasst. Doch diese Lösung war nur von kurzer Dauer, denn der Platz im Schützenhaus wurde immer knapper.

Nach langer Vorbereitung erfolgte am 2. September 1986 der Spatenstich oberhalb der Bleichi. Ein Jahr später konnte Paul Meier den ersten Schuss im mit viel Fronarbeit gebauten Stand abgeben. 1988 fand das Standweihschiessen des ASV Wohlen statt.

Ein Wohler Weltmeister

Für einen der Höhepunkte in sportlicher Hinsicht war 1987 der Junior Paul Schmidli verantwortlich. Er gewann mit der Mannschaft die Goldmedaille in der 30m-Konkurrenz kniend und holte so den ersten - und bisher einzigen - Weltmeistertitel nach Wohlen. In der Mannschaftsgesamtwertung holten sich die Schweizer zudem den 3. Rang. Dieses sensationelle Resultat von Paul Schmidli ist auf die sehr gute Junioren-Ausbildung des ASV Wohlen zurückzuführen. Bereits seit vielen Jahren bildet Paul Dönni Jungschützinnen und Jungschützen aus. Paul Dönni ist der einzige Jungschützenleiter, der es geschafft hat, in den bis heute 19 Auflagen der Nachwuchsgruppen-Meisterschaft eine Gruppe in den Final zu bringen. Nach 1987 und 1988 gelang es den Wohlern zum dritten Mal in Serie, den Schweizer Meister-Titel in die Freiämter Metropole zu holen.

Im Jahre 1990 fand - leicht verspätet - das Jubiläumsschiessen anlässlich des 30. Geburtstages des Vereines statt. Sage und schreibe 793 Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz nahmen an dem 7tägigen Schützenfest teil. Im 3-Jahres-Rhythmus führte der ASV Wohlen jeweils Ende Mai und anfangs Juni das Freiämterschiessen durch. Anlässlich des Jubiläumsschiessens 1999 fanden 500 Schützinnen und Schützen den Weg in's Freiamt.

Die Medaillenschwemme...

Ein weiterer Höhepunkt fand 1996 statt. Gleich zwei Schweizer Meister - Peter Dönni kniend und Stefan Frei stehend - kehrten nach Wohlen zurück. Doch auch Mirco Costa verhalf den Freiämtern mit seinem 3. Rang in der Gesamtwertung der Junioren zu Ruhm und Ehre. Der grösste Erfolg in der Vereinsgeschichte des ASV Wohlen wurde denn auch gebührend gefeiert. Bereits im Jahr darauf konnte Peter Dönni mit dem Team Schweiz an der Weltmeisterschaften in Ringgenberg teilnehmen. Er gewann die Silbermedaillen in der Stehend- und Gesamt-Wertung und die broncene Auszeichnung in der Kniend-Stellung.

Stefan Frei greift nach den Medaillen

1999 liess Stefan Frei an den Schweizer Meisterschaften die Wohler Fans kräftig hoffen und schwitzen! Er schoss am Kniendfinal das sensationelle Resultat von 300 Punkten und egalisierte somit den Schweizer Rekord. Zum Meistertitel reichte es dennoch nicht, da das Nationalmannschafts-Mitglied Andy Inniger ebenfalls das Maximum erzielte und mit 2 Mouchen mehr der glückliche Sieger war. Stefan Frei liess sich jedoch nicht beirren und zählte auch im Jahr 2000 zu den Favoriten. Als er sich bei 11. Schuss einen 9er schreiben lassen musste, schienen die Medaillenträume geplatzt zu sein, doch schliesslich erzielten nicht weniger als 6 Schützen 299 Punkte, keiner erreichte das Maximum. Doch wer gewann die Konkurrenz? Stefan Frei wurde auch dieses Mal nach Mouchen geschlagen. Bruno Inauen stand dem Murianer mit 24 Mouchen - Frei hatte deren 19 - in der Sonne.